Impressionen

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Presse

«Südpol, Kriens, 07.06.2018: Im neusten Residenzkonzert im Südpol zeigen die vier Künstler von CNRG eine fesselnde Symbiose aus improvisierter Musik und visueller Stimulation. […] Die vier Künstler beginnen jeden Song an einem augenscheinlich fixen Punkt und lassen sich von dort aus gehen. Neben ihren Hauptinstrumenten hantieren alle Musiker auch noch mit elektronischen Hilfsmitteln, Synthies und diversem anderen Zubehör, spielen irgendwo zwischen Darkjazz und Industrial, mit einer Menge Wendungen und Stopps dazwischen. Es wird aufgebaut, hochgebauscht, fallen gelassen, wieder aufgegriffen, laut aufgedreht, ein Vakuum geschaffen. Nie ist es zu viel, zu wirr oder zu langweilig.

So wirkt Lohers Pianospiel mitunter beruhigend, vermittelt das Gefühl einer verrauchten Film-Noir-Bar, und gibt wohl den vertrauenswürdigsten Boden. Dann aber dreht die Gruppe auf und die verzerrte Gitarre mischt sich ein. Zemp erzeugt auf seinem Instrument eine Unzahl an Geräuschen. Eines davon klingt beispielsweise wie das Wetzen einer Klinge – angenehm unangenehm. Hemingway hechelt und knurrt am Schlagzeug wie ein tollwütiger Tasmanischer Teufel, haucht auf die Felle vor ihm, spielt zuckende, sich windende Rhythmen. Man fühlt sich immer mal wieder an Trent Reznor erinnert und viele der Klangstrukturen würden auch perfekt in einen David-Fincher-Film passen.

Die Visuals sind dabei nicht bloss reine Dekoration, sondern viel mehr. Die Linien bewegen sich ekstatisch, wabern, zucken, und verändern sich. Barandun spielt seine Software wie ein Instrument. Plötzlich sind es andere Muster, die im Vordergrund stehen, Raster, Netze. Man ertappt sich dabei, wie man das Gesehene zu interpretieren versucht. Sind das Vögel? War das ein Elefant? Man wird von den kryptischen Linien und Punkten in den Bann gezogen. Es ist irgendwie faszinierend zu wissen, dass auch diese Visuals live entstehen. Aber nie lenken sie zu stark von der Musik ab. CNRG trifft mit sicherer Hand eine dynamische Ausgeglichenheit aller beweglichen Teile. […]»

Auszug aus einem Konzertbericht auf null41.ch – null41.ch/blog/audiovisuelle-experimente

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